Jugendzeit

Kindheit & Jugend

Vom »Summer of Love« bis zum Mauerfall


Was für ein Jahr - in unruhigen Zeiten

In den USA rufen die Hippies den »Summer of Love« aus, während ihr Land von Rassenunruhen erschüttert wird und in Vietnam die Bomben fallen. 


Deutschland steckt mitten in der Wirtschaftskrise. In Berlin wird der Student Benno Ohnesorg erschossen und keine drei Monate später startet das Zeitalter des Farbfernsehens.

Eintracht Braunschweig wird Deutscher Fußballmeister und die Bayern gewinnen den Europapokal der Pokalsieger.



Der erste Geldautomat nimmt seinen Betrieb auf und Christiaan Barnard gelingt in Südafrika die erste erfolgreiche Herztransplantation.


Die Bands Genesis, Credence Clearwater Revival und Tangerine Dream wurden gegründet und die Beatles veröffentlichen das legendäre Sgt. Peppers Album.


Pu Yi, der letzte Kaiser von China stirbt. Ebenso Konrad Adenauer, Che Guevara, Robert Oppenheimer, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, sowie der Maler Edward Hopper.


Was wäre der deutsche Sport ohne Boris Becker, Jürgen Klopp, Andi Möller und Matthias Sammer?

Julia Roberts und Nicole Kidman würden uns auf unseren Bildschirmen ebenso fehlen, wie Wotan Wilke Möhring, Kai Pflaume, Ingo Appelt, Eckart von Hirschhausen oder Sven Plöger. 

Sie alle wurden – genau, wie ich – in diesem wilden Jahr geboren.


Zwischen Bürgerlichkeit und Hundeplatz

Von den Schwierigkeiten der Wirtschaftskrise blieb unsere kleine Familie in der beschaulichen Bürgerlichkeit von Gelsenkirchen-Buer verschont.  Der Beamtenstatus meines Vaters bewahrte uns davor.


Der kleine Andreas war ein aufgewecktes Kind. Schon früh entdeckte ich mein Talent zur Unterhaltung. Zunächst war es meine Mutter, die ich nächtelang mit Erzählungen wachgehalten habe. Später dann war ich das auffälligste Kind in Kindergarten und Grundschule. Kaum ein Tag verging, an dem nicht mein Name im Klassenbuch - in Verbindung mit irgendeinem Fehlverhalten - auftauchte. Früher nannte man mich den »Klassenclown« .


Die kleine Familie bekam Zuwachs.

Zunächst zog Dago, der Diensthund meines Vaters bei uns ein und fortan war einer meiner Lieblingsorte der Trainingsplatz des Hundevereins.  


Mein kleiner Bruder wurde geboren und für mich begann der »Ernst des Lebens«.

Die Schulzeit war nicht immer leicht für mich. Meine Kreativität und mein Entdeckergeist wurden nur selten bis gar nicht befriedigt, was ich mit Unkonzentriertheit und Unruhe quittiert habe. Entsprechend schlecht waren meine Noten und die Beurteilung durch meine Lehrer.


Zeit des Erwachsenwerdens

Allen Unkenrufen zum Trotz, landete ich – nach kurzem Intermezzo auf der Realschule - dennoch auf dem Gymnasium. Als Schüler wurde ich dadurch zwar auch nicht besser, aber immerhin reichte es am Ende doch für‘s Abitur.


Meine Freizeit verbrachte ich überwiegend im Jugendheim unserer Kirchengemeinde und in der Sporthalle.


In dieser Zeit entdeckte ich auch meine Liebe zur Fotografie. Die Teilnahme an der traditionellen Skifreizeit meiner Schule tauschte ich gegen meine erste, eigene Spiegelreflexkamera.


Es folgte die Zeit des Erwachsenwerdens: Die erste Liebe (es war natürlich ein Mädchen aus dem Jugendheim), der Beginn der Berufsausbildung und mein ehrenamtliches Engagement bei den Johannitern.


Dann war die Glücksfee mir hold: Ein Lotteriegewinn bescherte mir unerwartete (finanzielle) Freiheit. Ein schnelles Auto musste her und die erste eigene Wohnung, die ich mir sonst, von meinem Azubigehalt, nicht hätte leisten können.

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